Samstag, 18. Februar 2012

Ostküste

Da es heute hier in Dunedin regnet, habe ich endlich mal wieder die Zeit, zusammenzufassen, wie mein Werdegang seit meinem letzten Posting war. Auf dem Campigplatz bei den Gletschern hatte ich das erste Mal das Vergnügen die Bekanntschaft mit den berüchtigten Sandflies zu machen. Die Bisse dieser unangenehmen Insekten sind dergestalt, dass sie ein richtiges Loch in der Haut verursachen aus dem Blut kommt. Und jucken tun sie dann wie die Hölle für mehrere Tage. Am darauffolgenden Morgen habe ich wegen eben dieser Viecher fluchtartig den Campingplatz verlassen müssen und in einem Café auf meine beiden Mitreisenden gewartet. Nach einer Besichtigung des Fox Glaciers von mehreren Seiten sind wir weiter bis nach Wanaka gefahren, wo wir zwei Nächte geblieben sind, da sowohl Stu als auch John diverse Erledigungen zu tätigen hatten. Ich habe den Ruhetag für eine ausgiebige Wanderung auf den Gipfel des Mount Roy genutzt. Danach sind wir nach Queenstown gefahren, wo wir uns wiederum für zwei Nächte in einem Backpacker Hostel eingemietet haben. Diese Unterkunftsmöglichkeit ist eine gute Alternative zum Camping, ähnlich günstig, aber man hat ein richtiges Bett und schläft dementsprechend besser. Allerdings nur, wenn man nicht mit seinen Mitbewohnern in den mit bis zu acht Leuten belegten Zimmern hadern muss. In Queenstown haben John und ich dann Stuart zurücklassen müssen, da er eine Erkältung auskurieren wollte und auch ein paar Reparaturen am Motorrad vornehmen musste. So sind wir dann zu zweit in den Milford Sound aufgebrochen und allein schon die Fahrt dahin war atemberaubend schön. Auch das Wetter spielte weiterhin in westküstenuntypischer Manier gut mit und so wurde auch der Bootsausflug am nächsten Morgen mit entsprechenden Ausblicken auf die durch einen Gletscher geformte steile Felslandschaft belohnt. Als Tagesziel war eigentlich Invercargill angepeilt, aber da wir uns in der Mittagspause mit Darcy aus Oregon verquatscht haben, sind wir nicht so weit gekommen. Sie ist mit einem grossen Segelboot (http://alvei.com/) nach Neuseeland gereist, auf dem man in Backpacker-Manier einfach anheuern kann und so lange mitreisen, wie man gerade möchte. Um Geld für einen Asientrip auf einem Motorrad zu verdienen, melkt sie zur Zeit auf einer Farm Kühe. Es ist schon bewundernswert,wie manche den Mut dazu haben, einen ganz anderen Weg als die Masse einzuschlagen und mal zu schauen, was so in der Welt auf sie wartet. Nach dieser interessanten Episode sind wir noch bis Riverton weitergefahren, wo wir in Ermangelung anderer Möglichkeiten in einem Pub übernachtet haben. Eine sehr interessante Erfahrung, besonders in Hinblick auf die anderen Gäste. Das Ganze war irgendwie mehr wie eine Wohngemeinschaft, mein Zimmer hatte nicht mal eine Tür. Aber dafür hat’s auch nur 20$ gekostet, meine bisher günstigste Übernachtung. Am nächsten Morgen haben John und ich noch in Invercargill zusammen gefrühstückt und mussten dann auch getrennter Wege gehen. Er hat für seine Reisen hier ein halbes Jahr unbezahlten Urlaub genommen und verfügt über ein Arbeitsvisum. Und da ihm so langsam das Geld ausgeht, will er sich nun in der Stadt nach einem Job umsehen. So bin ich dann alleine weiter auf der Southern Scenic Route entlang der Küste gefahren und das war wirklich großartig. Eine der schönsten Strecken, die ich je mit dem Motorrad gefahren bin. Nun bin ich hier im verregneten Dunedin angekommen, wo gerade ein Treffen von Dudelsackspielern stattfindet. Die armen haben leider Pech mit dem Wetter und werden nun bei ihrer Parade alle vollgeregnet. Morgen will ich dann zum Mount Cook und hoffe auf gute Sicht, um mal einen Blick auf den Gipfel werfen zu können.

Zeltlager bei den Gletschern

Einer der Gletscher (Fox)

Blick vom Mount Roy auf Lake Wanaka

Milford Sound 
Auf einer unbefestigten Strasse in den Catlins

Besichtigung der Brauerei Speights, Dunedin

Pipe-Bands im Regen, Dunedin

2 Kommentare:

  1. klingt und sieht super aus. schätze, dass ich wohl auch mal ganz dringend nach Neuseeland fahren muss.
    viel spaß noch

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  2. Hi Matti, die Bilder sehen toll aus und wir würden gern mehr sehen. Stimmt die Position vom Track Picker noch? Grüße aus dem sich langsam erwärmenden Deutschland. LuM

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